Der Abschluss einer Präsentation rundet den gesamten Vortrag ab. Interaktionen und auf den Punkt vorbereitete Folien sind wahre Geheimwaffen.
Inhaltsverzeichnis
Referat – Vortrag
Zu Beginn ist das Auditorium motiviert, ausgeruht und neugierig. Der richtige Moment, um echte „Follower“ zu gewinnen. Läuft der Ablauf optimal, bleiben die Teilnehmer nonstop verlinkt, geben Kommentare ab und „Liken“ am Ende den Beitrag.
Partizipation durch Interaktion
Informationen fließen über einen langen Zeitraum und verlangen von den Teilnehmern höchste Konzentrationsbereitschaft. Es kommt gut an, wenn der Redefluss von Zeit zu Zeit unterbrochen wird. Speziell Fachveranstaltungen und Seminare bieten viele Möglichkeiten, das Auditorium einzubeziehen.
Für unsere regelmäßigen Leistungshänger ist unsere innere Uhr verantwortlich. Um die Mittagszeit, aber auch zwischendurch, stockt der Denkapparat. Das ist von der Natur so vorprogrammiert. (Warum wir gegen den zirkadianen Rhythmus machtlos sind, erklären wir beim Thema Zeitmanagement.)
Aktive Beteiligungen laden den erschöpften Aku wieder auf. Aus Zuhörern werden muntere Diskussionsteilnehmer. Die Aufnahmekurve rast nach oben.
Aktivitäten halten die Teilnehmer wach und verbessern die Aufnahmefähigkeit. Dadurch bleibt der Vortrag positiv in Erinnerung:
- Erfahrungsaustausch und Gruppenarbeit sind intensive Methoden der Lernvertiefung. Teilnehmer führen eigene Aspekte ein und lernen voneinander, während der Speaker nur unterstützend und moderierend eingreift.
- Gezielte Fragen führen zum Nachdenken, z.B.: Was schätzen Sie, welche fünf Apps sind die beliebtesten in Deutschland? Wie, glauben Sie, wird es wohl in fünf Jahren aussehen?
- Umfragen einbauen. Audience Response Systems (ARS) liefern schnelle Ergebnisse. Multiple Choice Tools oder Apps für Abstimmungen stehen auch als Freeware Programme zum Download bereit. Damit können Trends analysiert werden und Teilnehmer können ihr Abstimmungsverhalten miteinander vergleichen.
Feedback
Feedbacks bewerten die persönlichen Fähigkeiten des Vortragsredners und ob der Lerninhalt nützlich war.
Ein wichtiges Kriterium ist die Art und Weise, wie das Wissen vermittelt wurde und wie geschickt die Interaktion funktioniert hat. Dennoch sind hundert Prozent Zufriedenheit unter den Teilnehmern schwer zu erzielen. Was für den einen Teilnehmer wichtig ist, ist für den anderen ein alter Hut.
Unser Tipp:
Aus Fragen entstehen Dialoge. Ermuntert die Teilnehmer zum Mitdenken, so weckt ihr Visionen.
Für den Fall, dass jemand eine Wiederholung wünscht, benutzt andere Worte, wählt Vergleiche oder zieht Beispiele heran.
Das Ende der Präsentation
Zum Abschluss eines Vortrags erfolgt eine Zusammenfassung, ein Input, ein Ausblick oder ein Appell. Kurz: Eine Message zum Mitnehmen.
- Eure Schlussworte runden den Vortrag ab.
- Jeder Teilnehmer sollte einen persönlichen Nutzen ziehen.
- Verwendet den Indikativ für eindeutige Aussagen (also kein: würden, könnten).
- Es ist hilfreich, sich im Vorfeld mit kritischen Nachfragen auseinander zu setzen.
Setzt zum Abschluss ein Zeichen, dass die Präsentation zu Ende ist. „Damit kommen wir zum Ende der Präsentation. Ich bin gespannt auf Ihre Fragen.“
Obwohl Einleitung und Schluss zeitlich kürzer gefasst sind, sollte mit der gleichen Sorgfalt wie für den Hauptteil vorgegangen werden. Ein eindrucksvoller Schlusspart edelt eure Präsentation ab.
Unser Tipp:
Sollte euch jemand mit einer außergewöhnlichen Frage überraschen, auf die ihr keine Antwort kennt, gebt das unumwunden zu. Niemand ist allwissend. „Das ist eine interessante Frage, auf die ich im Moment selbst keine Antwort weiß. Vielen Dank dafür! Ich notiere mir Ihre Frage gerne und melde mich dann persönlich bei Ihnen, sobald ich eine mögliche Lösung / zufriedenstellende Antwort habe.“
Präsentationstechnik
Folien sind die ideale visuelle Message. Ihr könnt mit ihnen gestalten, formatieren, analysieren und fokussieren. Für das Verständnis eine prima Hilfe.
- In die Slides lassen sich Hintergrundinfos einbauen.
- Man kann Zusammenhänge aufzeigen, die zum Erklären zu umständlich sind.
- Es können Fachbegriffe erläutert werden.
Aber aufgepasst: Zu viel Text auf den Folien hat einen negativen Effekt. Ich, zum Beispiel, schalte meine Umwelt komplett ab, wenn ich lese. Da es schwierig ist, gleichzeitig zu lesen und dabei jemandem zuzuhören, wandert die Konzentration vom Ohr ins innere Auge.
Überschriften, kurze Sätze, einfache Gliederungen und knappe Erklärungen werden hingegen schnell verarbeitet.
Die Hauptinformationsquelle bleibt ihr. Daher solltet ihr es vermeiden, auf den Folien den identischen Wortlaut zu benutzen und das Geschriebene mit Punkt und Komma von der Leinwand abzulesen. Das wirkt unprofessionell.
„Wer den Teilnehmern zugewandt bleibt, statt unentwegt
auf die Leinwand zu schauen, füllt einen Raum physisch aus.
Das verleiht einer Präsentation mehr Volumen.“
Grafik, Vorlage und Design
Vermeidet unnötigen Schnickschnack. Das lenkt nur vom Wesentlichen ab. Wichtige Akzente lassen sich puristisch gestalten. Die Botschaft einer Folie sollte in Sekundenschnelle ersichtlich sein.
„Nirgendwo ist Opulenz überflüssiger als auf Folien!“
Leitet mit weichen Übergängen in ein neues Thema ein: „Als nächstes… / Ein anderer Aspekt ist … / … widmen wir uns nun …“
Teilnehmer fühlen sich überfordert, wenn der Kontext nicht auf Anhieb zu verstehen ist.
Template - Layout
Wenige und dezente Farbtöne haben eine nachhaltigere Wirkung als die bunte Farbpalette. Wenn es sich um eine Unternehmenspräsentation handelt, bieten sich die Firmenfarben für das Design an.
Ein Eyecatcher peppt die Slides auf. Ein Balken oder Kreis in der Unternehmensfarbe zieht sich wie ein roter Faden durch die Präsentation. Gut sieht auch das Firmenlogo in einer Ecke aus.
Einfache Formatierungen wie Fett oder Unterstreichen fallen jedem optisch auf. Es gibt viele Menschen, die unter einer Farbschwäche leiden. Das wird oft vergessen. Insbesondere die Rot-Grün-Schwäche kommt relativ häufig vor. Im Laufe meines Berufslebens hatte ich viele Kollegen, die unter dieser Sehschwäche litten, ohne ein äußeres Zeichen. Sie waren nicht einmal Brillenträger.
Für das Design gibt es eine Fülle an Gestaltungsmöglichkeiten.
- Anschauliche Grafiken bringen Ordnung in einen schwierigen Kontext.
- Toll wirken lustige Zeichen (Smileys, Einbahnstraßenschild) oder Piktogramme. Sachverhalte aber auch Appelle lassen sich damit gut aufzeigen.
- Viel Übersicht bietet eine Tabellenform
- z. B. als Matrix oder Pyramide.
- Wirkt toll:
- Aufzählungszeichen / Spiegelstriche
- Fett markieren
- Unterstreichen
- Simple Erklärungen
- Ein absolutes No-Go sind wild rotierende Bilder und blinkende Zahlen.
Hintergrund Grafik bearbeiten
Habt ihr erst einmal eine Vorlage erstellt, könnt ihr sie immer wieder für eure Präsentationen verwenden. Das ist eine enorme Zeitersparnis und ihr baut auf euren erprobten Strukturen auf.
Für den Folienmaster kann man aus zahlreichen Vorlagen auswählen. Er lässt sich individuell anpassen und wird dadurch unverwechselbar.
Unser Tipp:
Haltet euch an schlichte Layouts und verzettelt euch nicht in Perfektionismus, der wertvolle Vorbereitungszeit stiehlt. (Das Pareto-Prinzip erklärt, warum Perfektionismus in vielen Fällen nicht zum Erfolg führt.)
Schriftart
Unser Tipp für gute Schriftarten und Größen:
- Arial, Calibri oder Tahoma
- Die Headline mindestens 40pt, denn sie sticht hervor
- Überschriften haben etwa 30 / 32pt
- Texte / Stichpunkte haben etwa 26 / 28pt
- Unterpunkte nicht kleiner als 20pt, sonst werden sie unleserlich
- Serifen eher für große Überschriften
Richtig zitieren
Werden fremde Werke zitiert, muss auf die Quellen verwiesen werden. Vorab unbedingt die Erlaubnis des Urhebers einholen, andernfalls verstößt man gegen das Urheberrecht und macht sich durch den Diebstahl geistigen Eigentums strafbar. Das gilt nicht nur für Texte sondern auch für Fotos, Videos und andere Formate.
Alle Quellenverweise werden untereinander aufgelistet. Das darf gerne die Schlussfolie sein. Es empfiehlt sich ein etwas größerer Zeilenabstand von 1.5.
Bei Internetquellen werden Autor und Titel mit dem Datum der Veröffentlichung genannt, bei PDF-Dateien auch die betreffende Seite. Ganz wichtig ist es, die Webseite mit der gesamten URL zu kopieren. Noch genauer zitiert, wer mit Datum und Uhrzeit vermerkt, wann der Link abgerufen wurde.
Für die Quellennachweise gibt es unterschiedliche Varianten.
- Quellenangabe nach Deutscher Zitierweise:
- Es werden Fußnoten verwendet.
- Farina, Ivon (2018): PalinaTech – Schutz vor Hackern, https://www.palinatech.com/magazin/palina-tech-schutz-vor-hackern, 22.02.2019.
- Farina, Ivon (2018): PalinaTech – Schutz vor Hackern, https://www.palinatech.com/magazin/palina-tech-schutz-vor-hackern, abgerufen am 22.02.2019 um 12 Uhr.
- Sämtliche Quellenangaben werden zusätzlich alphabetisch aufgelistet
- Quellenangabe nach Harvard-Format:
- Farina, Ivon (2018): PalinaTech – Schutz vor Hackern, [online] https://www.palinatech.com/magazin/palina-tech-schutz-vor-hackern
- Quellenangabe nach APA-Format:
- Farina, I. (2018, 14 November). PalinaTech – Schutz vor Hackern. [Online]. Abgerufen von https://www.palinatech.com/magazin/palina-tech-schutz-vor-hackern
Palina Tech-Infobox – Tipps für die Präsentation, Teil 3
- Präsentationstechnik:
- Schlichte, gut lesbare Folien
- Vereinfachte Kernaussagen
- Hintergrundwissen / Faktencheck
- Quellenangabe / Literaturverweise
- Übertriebene Animationen vermeiden
- Teilnehmer:
- Kontakt zu den Teilnehmern aufbauen
- Interaktionen einbauen
- Gruppendynamik stärken
- Neugier wach halten
- Fragen kompetent beantworten
- Zum Abschluss:
- Geistreiche oder humorvolle Schlussbemerkung
Zusammenfassung – So gelingt der perfekte Vortrag
Ein schnörkelloses Template lässt sich als Vorlage für weitere Präsentationen verwenden. Farben, die mit einer Corporate Identity assoziiert werden, bieten sich für das Design an.
Besser als das Experementieren ist es, einer Schrifart treu zu bleiben. Die Schriftgröße ist passend, wenn sie von allen Plätzen aus lesbar ist, ohne dominant zu wirken. Für Brillenträger und auf hinteren Plätzen wirken Schriften mit Seriphen oft verschwommen.
Präsenzvortrag, Kommunikation, Vertiefung, praktische Übungsaufgaben und Feedback entsprechen dem natürlichen Lernverhalten. Interaktionen halten die Teilnehmer wach und befeuern die Aufmerksamkeit.
Folien dienen der Unterstützung. Statt der rechten wird diesmal die linke Hemisphäre mit Content beliefert. Das erleichtert die Aufnahme.
Zuviel Text auf den Folien hat einen nachteiligen Effekt. Slides besitzen eine nachhaltigere Wirkung, wenn sie nicht überladen sind.
Neben all den vorgenannten Faktoren überzeugt ein wohldurchdachtes Konzept.